zaterdag 10 november 2012

28 The Divine Mother returns

Einst wurdest du Mutter genannt,
als du es nicht wußtest,
Mutter aus der Höhe und Mutter dessen,
dem du Tochter warst, demütige Königin.
Heute nennen dich deine Kinder nicht Mutter,
weil sie deine Kinder sind und nicht
Bänder auf die Augen legen können, und
sie haben wegen zu viel Sonne die Zunge abgeschnitten.
Du hast eine Krone aus ungesagten Gebeten, du
schließest einen Rosenkranz aus geheimen Gelübden.
Wenn du die verwundeten Hände, die o so verwundeten,
öffnest, vor Golgotha, vor dem Sohn,
fällt immer etwas und lächelt immer etwas.
Du sammelst unsichtbar eine andere Krone
aus den Gebeten der Demütigen und Stummen,
für die, die heute nicht beten können,
du kennst die Kette, die die Völker verbindet,
du weißt, wieviel der Vater für den Sohn bezahlt,
und was es heißt, verleugnete Mutter zu sein.
Wenn diese Kinder sagen, ich habe keine Mutter,
ich erkenne dich nicht, Mutter,
sagte das jemand vor ihnen, in einem anderen Ton,
ohne dich anzuschauen. Es war dein Vater,
es war dein Sohn, und es war unter euch nicht
die Rede von Vergebung.
Du kannst also ohne Worte vergeben,
und deine Wunde ist schon so groß,
daß nichts sie heilen kann, nichts, was von den
Kindern kommt.
Heute sind deine Kinder alt und müde,
und die Alten bilden sich ein, Waisen zu sein,
das ist nur ein Traum, demütige Königin,
und du kannst ihnen den Traum mit Blumen vergolden.
Schenke jedem deiner Kinder eine Blume, laß
sie auf jedes Lager vor dem Erwachen fallen,
bete.
Und mit neuen Augen, die auf diese gleiche Blume
sehen, werden sich die Kinder von heute erinnern,
getröstet.
Sie werden dich mit derselben Stimme besingen,
Mutter. Jene Blumen werden heiß zum Himmel zurück-
kehren, und dein Himmel wird an jenem Tag
vor Farben zerspringen.
Frieden auf Erden und die Alten werden jung.
Die Jungen sind keine Waisen mehr, wenigstens
nicht im Schmerz. Bitte heute, demütige Königin,
für den, der dich bittet.

Seite 147 - 148

Geen opmerkingen:

Een reactie posten